Naturschutzwoche für Kinder 2019
Ein neues Zuhause für Vögel, Fledermäuse und Insekten
Jahresabschluss in Bornberg
Was das Wetter betrifft braucht man für eine im November auf dem BUND Gelände geplante Veranstaltung schon etwas Glück. Das hatten wir!!! Es war trocken, sonnig und windstill.
Im Rahmen der „Naturschutzwoche für Kinder“ luden wir am 9.11. 2019 die Kinder unserer beiden Kindergruppen zum Bau von Nistkästen und Fledermaushöhlen ein. Angemeldet waren 35 Kinder mit ihren jüngeren Geschwistern plus Eltern oder Großeltern. Über ein Losverfahren teilten wir die Kinder in Gruppen ein. Während die „Baugruppe“ an der Werkbank beschäftigt war, reinigten andere Kinder die zahlreichen Nistkästen des BUND Geländes. Ein Nistkasten, eigentlich für Sperlinge gedacht, war anderweitig belegt. Hier hatte sich vermutlich eine Haselmaus einen Vorrat angelegt.
Eine Nisthilfe für Insekten, die auf unserer Blumenwiese am Bahnhof Hechthausen stehen wird, sollte neu gefüllt werden. Erwachsene und Kinder konnten sich bei Wolfgang informieren, was dabei zu beachten ist. Als Füllmaterial stehen vorgebohrte Hölzer, Pappröhrchen, Schilfbündel und eine Lehmwand zur Verfügung.
Um die Wartezeit zu verkürzen gab es Stockbrot (geht immer) und heißen Punsch, auch über offenem Feuer erhitzt, denn eine Feuerstelle wärmt ja auch. Wer Hunger hatte konnte diesen mit Kartoffelsuppe, einer veganen Rote Beete Suppe oder Schmalzbrot stillen.
Ein besonderer Höhepunkt war die Ausstellung von Greifvögeln in unserem Bauwagen. Uwe Hintelmann, ausgewiesener Fachmann hatte seine Präparate mitgebracht und konnte alle Fragen zum Thema beantworten.
Als es dunkel wurde, gingen die Kinder mit Ihren „Bauwerken“ und einer Überraschung nach Hause. Die Überraschung bestand aus einer Baumwolltasche, bemalt mit einer Vogel- oder Fledermaussilhouette gefüllt mit Büchern, Rätselheften, Puzzle und weiteren Infos.
Es war eine rundum gelungene Veranstaltung!
Danke an die Bingo Umweltstiftung für die Förderung
Ausflug der BUND Kindergruppe nach Dorum
Ferienspass 2019
Die Kindergruppe der BUND Kreisgruppe Cuxhaven fuhr am 9. Juli im Rahmen der Ferienspaßaktion mit dem Bus nach Dorum ins Nationalparkhaus Wattenmeer. Dort angekommen begrüßten uns Matthias Merten und Pia. Mit den Beiden ging es dann ins Watt .Hier fanden und beobachteten die Kinder viele dort lebende Tiere wie Herz- und Pfeffermuscheln, Krebse, Ringel- und Wattwürmer. Einige Exemplare durften wir ins „Labor“ mitnehmen.
Nach einer Picknickpause ging es dann weiter. Ein Teil der Kinder ging ins Labor und betrachtete die Tiere unter dem Mikroskop, der andere Teil begann mit dem Basteln von Ketten und Armbändern aus Muschelschalen. Als „Recylingprojekt“ fertigten die Teilnehmer noch Portmonaies aus Tetrapacks an. Nach der Kaffeepause erklärte uns Matthias Merten die Bewohner der im Foyer stehenden Aquarien und die Kinder durften die Fische füttern.
Unter anderem lernten wir, dass man aus dem Nationalpark nichts mitnehmen darf. Deshalb wurden alle Tiere, die wir ins Labor mitgenommen hatten, von Mattias und Pia wieder ins Watt zurückgebracht.
Bericht zu den laufenden Wasseruntersuchungen - von Hans-Jürgen Krohn
Projektgruppe Wasser der Kreisgruppe Cuxhaven:
Vorgeschichte zur der Entwicklung der Gruppe aus dem Hadelner Land.
Am Samstag den 29/06/2019 haben wir uns in Butjadingen auf dem Hof der Umweltstation Iffens zu einem Seminar über Wasseranalyse mit 14 Teilnehmern um 09:00 Uhr getroffen.
Nach einer kurzen Begrüßung und Vorstellung der Anwesenden sind wir nach der Theorie gleich nach draußen mit dem nötigen Zubehör und Bollerwagen zum Sieltief gestartet. Alles über kurze Fußwege zu erreichen. Es erfolgte eine Einteilung in Gruppen. Dort haben wir dann unsere ersten Erfahrungen mit der Probenentnahme und der zugehörigen Ermittlung auf chemischer-, biologischer- und Fischbasis erhalten. Im Anschluss ging es zurück ins Labor, um mit dem erforderlichen Koffer die chemischen Fakten festzustellen. Mit den laminierten Blättern für die biologische Bestimmung der Pflanzen und diversen kleinen Tierchen, die sich im Wasserglas tummelten, konnten wir relativ schnell und sicher die Arten bestimmen und zählen (was manchmal nicht so einfach ist), sonst hat auch das Mikroskop geholfen, das hat man aber bei den in Situ stattfindenden Proben nicht mit.
Mit dem Senknetz haben wir die gefangenen kleinen Fische in ein belüftetes Aquarium mit dem Sielwasser befüllt und konnten die einzelnen kleinen Fischarten bestimmen. Die Fische wurden danach wieder zum Siel zurück ins Wasser gebracht.
Gewässerkunde: Zum Verständnis muss folgendes erläutert werden; das Sabrobiensystem( sapros=faul, bios=leben), ist ein Bewertungssystem zur Ermittlung der biologischen Wasserqualität( Nutzbarkeit ) von H20 für menschliche oder natürliche Zwecke und Prozesse aller Art. Die im Gewässer gefundenen Lebewesen werden als Bioindikatoren (Zeigerart, ist "ein Lebewesen, welches auf Umwelteinflüsse mit Veränderungen seiner Lebensfunktion reagiert oder Stoffe anlagert, oder in den Organismus eingebaut wird ) für die Belastung eines Gewässers durch abbaubare (Zersetzung einer chemischen Verbindung in kleinere Moleküle oder gar in Elemente durch physikalische, chemische oder biologische Einflüsse) organische Substanzen verwendet, dies wird als seine „Sabrobie“ bezeichnet.
Sabrobie: Maß für den Gehalt an organischen leicht unter Sauerstoffverbrauch abbaubaren Substanzen im Wasser.
Mit dem Sabrobiensystem wird nur die Belastung eines Fließgewässers mit organischen, leicht abbaubaren, sauerstoffzehrenden Substanzen, z.B. aus häuslichen Abwässern, gemessen.
Abwässer: Regenwasser, abfließendes Niederschlagswasser.
Da diese unter “Sauerstoff-Verbrauch“ abgebaut werden, steht dieser in engem Zusammenhang mit dem Sauerstoffgehalt des Wassers und dem Redoxpotential.
Redoxpotential: bezeichnet eine Messgröße der Chemie der Redoxreaktion.
Es ist das Reduktions-/Oxidations-Stan "dardpotential eines Stoffes, gemessen unter Standardbedingungen gegen eine Standard-Referenz-Wasserstoffhalbzelle.
Andere Gewässerbelastungen werden mit dem Saprobiensystem nicht indiziert.
Im Saprobiensystem wird dazu jeder Indikatorart ein Wert, der Indexwert, zugewiesen. Dieser ist aus der Beobachtung zahlreicher verschmutzter und unverschmutzter Gewässer empirisch hergeleitet (beruht nicht etwa auf Labormessungen). Aus dem (nach der Häufigkeit des Vorkommens gewichteten) Mittelwert der Indexwerte aller dort lebenden Indikatorenarten ergibt sich für eine untersuchte Probestelle ein „Zahlenwert“, der sogenannte „Saprobienindex“. Die vorkommenden Arten werden also gewissermaßen als Messinstrumente für die organische Belastung benutzt. Durch die Verwendung zahlreicher Indikatorarten ist die Messung im Idealfall sehr gut abgesichert.
Zur Ermittlung der Gewässergüteklasse wird der Saprobienindex der untersuchten Gewässerstrecke mit einer standardisierten Liste solcher Indices verglichen. So wird eine Einordnung des Fließgewässers in Gewässergüteklassen vorgenommen. Aufgestellt wurde das Saprobiensystem von Kolkwitz und Marson und seitdem fortlaufend entwickelt. Das Verfahren in Deutschland erfolgt nach DIN 38410. Damit sind wir jetzt in der Lage auch Proben zu nehmen und auszuwerten und zu bestimmen.
Nach zwei Terminen mit den interessierten Teilnehmern haben wir dann den ersten Feldversuch in Steinau und Umzu gestartet.
Brigitte, Gerd, Hans-Jürgen haben sich dann nach der Einsicht in die NLWKN-Daten (Wasserproben/-analysen auf Schadstoffe etc. in Brunnen und Gewässern) auf aktuell drei Untersuchungsstationen festgelegt, die aber nach Wunsch und Rücksprache in der Gruppe jederzeit erweitert werden können. Die NLWKN-Messungen basieren auf dem Stand von 2017. Damit gibt es keine weiteren Messwerte, die öffentlich einzusehen sind. Wir sind somit in unserer Entscheidung der Entnahmestellen frei wählbar und es gibt keine Überschneidungen mit alten Messdaten vom Amt. Unsere Messstationen sind gut zugänglich/begehbar, um dort in Situ die Wasserproben auf chemischer-, biologischer- und auf Fischbasis zu nehmen und auch auswerten zu können. Wir starten mit dem Projekt am Donnerstag den 05/09/2019 um 10:00.
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Zwischen Steinau und Odisheim, an der Landesstraße 144, befindet sich die „Gösche-Nord“, die in den Hadelner-Kanal, südlich von Steinau entwässert wird. Koordinaten: 53,6808675 N und 8,9104546 E
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Das Schöpfwerk am Hadelner-Kanal, dieses Bauwerk liegt südlich von Steinau und wird vom Hauptvorfluter Steinau in den Hadelner-Kanal entwässert. Koordinaten: 53,7332486 N und 8,9611919 E.
Messstation: Steinau, Süderwesterseite 38 bei Brigitte und Gerd „vor der Haustür“, hier handelt es sich um die Große Medemstader-Wettern, die mit seinem Verlauf in die Medem entwässert. Koordinaten: 53,6754287 N und 8,8591694 E
Nach der Probennahme und der anschließenden Auswertung, werden die Daten dann zeitnah in die Datenbank vom BUND per Rechner von mir eingegeben und fortlaufend ergänzt.
Weiterhin hoffen wir noch auf „Helfer“, die uns bei dem Projekt unterstützen möchten.
Wir sind gespannt wie sich die Langzeitmessungen entwickeln.
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